Ziel des auf Initiative des Bundesinnenministeriums gestarteten Projektes "Digitalisierung von Asylverfahren" ist eine medienbruchfreie Kommunikation zwischen allen Beteiligten im Asylverfahren, um die Prozesse rund um die Erstregistrierung, die Informationsbereitstellung für die Behörden, die Sicherheitsüberprüfungen sowie das Asylverfahren zu optimieren. Dazu wird ein Kerndatensystem auf Basis des Ausländerzentralregisters (AZR) eingerichtet, mit dem Bund, Länder und Kommunen auf die notwendigen Daten zugreifen können.
Auf Grundlage des Datenaustauschverbesserungsgesetzes wurden bereits vier wichtige Meilensteine erreicht, weitere sind für 2017 vorgesehen. Bereits zwei Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes wurde die erste Erweiterung des Datenbestandes des AZR realisiert. Parallel wurden die Schnittstellen zu den an das AZR angebundenen Behörden angepasst, damit diese auch die neuen Daten zuliefern bzw. abrufen können. Der dritte wichtige Meilenstein wurde mit der Anbindung der Meldebehörden an das Kerndatensystem erreicht. Eine vierte Ausbaustufe konnte mit der Inbetriebnahme des Verfahrens FlüVe ("FlüchtlingsVerfahren") umgesetzt werden. Polizeibehörden können nun Daten aus der Erstregistrierung von Flüchtlingen direkt in das AZR einspeichern. Mithilfe des Registerabgleichs erfolgt zudem eine Überprüfung der Identität aller neu registrierten Flüchtlinge mit dem Datenbestand des ARZ zur Vermeidung von Mehrfacherfassungen. Zudem ermöglicht die Übermittlung eindeutiger Identifikationsnummern der Fingerabdrücke von Asylsuchenden in das Ausländerzentralregister eine eindeutige Identifikation der Flüchtlinge.
Weitere Ergänzungen sind geplant, mit denen das Ausländerzentralregister als Kerndatensystem für das Digitale Flüchtlingsmanagement ausgebaut werden soll. Diese und weitere Themen möchten wir gemeinsam mit Ihnen auf dem Führungskräfte Forum am 1. Juni 2017 erörtern und diskutieren. Wir freuen uns auf eine spannende Tagung mit Ihnen in Berlin!
09:00 Registrierung und Begrüßungskaffee
09:30 Begrüßung und Einführung
Uwe Proll, Chefredakteur und Herausgeber des Behörden Spiegel
Souad El Hasnaoui, fachliche Leiterin der Tagung
09:45 Eröffnung: Digitale Asylverfahren – der Weg zu mehr Sicherheit und Kontrolle
Klaus Vitt, Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik und Staatssekretär im Bundesministerium
des Innern
10:15 Erfahrungen aus NRW
Stefan Hartmann, Referat Asylsystem, Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen
10:45 Digitale Asylverfahren - Grund- und datenschutzrechtliche Anmerkungen
Jens Dieckmann, Rechtsanwalt für Asyl- und Ausländerrecht
11:15 Kaffee- und Kommunikationspause
11:45 Themenblock: Prozessmanagement im Asylverfahren
- Identitätsmanagement im Asylprozess
Dr. Markus Richter, Abteilungsleiter im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge -
Datenaustauschverbesserungsgesetz – Umsetzung aus Sicht der Ausländerbehörden
Herbert Albrecht, Ausländerbehörde, Stadt Nürnberg
13:15 Mittags- und Kommunikationspause
14:00 Themenblock: Tools für Validität und Integritätsmanagement – Kerndatensystem und Ausländerzentralregister
-
Ausbau und Weiterentwicklung des Ausländerzentralregisters
Petra Mittag, Referatsleiterin, Bundesverwaltungsamt - Leitfaden Datenqualität
David Rönisch, Mitarbeiter des Beauftragten der Bundesregierung für das Flüchtlingsmanagement
Michaele Golbostan, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
15:30 Kaffee- und Kommunikationspause
15:45 Plenumsdiskusion: Digitale Asylverfahren – sicher und effizient?
Moderation: Souad El Hasnaoui, fachliche Leiterin der Tagung
16:30 Zusammenfassung und Ausblick
Networking beim Kaffee
Friedrichstr. 169/170
10117 Berlin